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Ausflugsziel am Kliff: Die Wilhelmshöhe
In seinem Tagebuch vermerkt der Hamburger Landgerichtsdirektor Gustav Schiefler, ein Freund und Förderer Edvard Munchs über einen gemeinsamen Spaziergang am 20.April1908:
„Ich fahre … nach Warnemünde. Wir essen zusammen und machen dann einen Spaziergang am Strand nach einem Aussichtspunkte namens Wilhelmshöhe. …“

Gemeinsam schreiben die Beiden eine Ansichtskarte an Luise Schiefler:
„Bei köstlichem, wenn auch kaltem Wetter sitzen wir hier auf hohem Ostseeufer.“
Munch hat das Postkartenfoto vom Kliff vor lauter Begeisterung über die Schönheit der Aussicht um zwei kleine Skizzen ergänzt: den Salto Mortale eines Strichmännchens sowie um einen Zeppelin, ein imaginäres Luftschiff, das über die Ostsee fliegt.
Die Aussicht über die Ostsee inspiriert den Künstler zu einer Reihe von Seestücken. Er experimentiert mit Licht und Farbe.
Der mit Munch bekannte Künstlerkollege Karl Schmidt-Rottluff, der von 1907 bis 1912 im Fischerort Dangast weilt, schreibt an Gustav Schiefler:
„Es ist unglaublich, wie stark man hier die Farben findet, eine Intensität, wie sie kein Pigment hat, fasst scharf für das Auge“.