Am Strand,
in Höhe der ehemaligen Badeanstalt

Die damalige Badeanstalt lag auf Höhe des Kurhauses und war streng nach Geschlechtern getrennt: Zwischen dem Herren- und dem Damenbad befand sich das Familienbad. Bezüglich der Bekleidung galt z.B.: „Das Schwimmen ohne Schwimmhose resp. ohne Badeanzug ist nicht gestattet.“ Undurchsichtige, den ganzen Körper von Hals bis Fuß bedeckende Badekleidung, war Pflicht im Familienbad.“

Foto: Edvard Munch, 1907, © Munchmuseet Oslo

Munch jedoch faszinierte die Darstellung des menschlichen Körpers, und es gelang ihm, die beiden Badewärter für seine Aktstudien zu gewinnen. Am Strand machte er von ihnen (und sich selbst) viele Fotografien. Die Körperhaltungen wiederum finden ihren Widerhall in seinen Bildern von den „badenden Männern“.

Edvard Munch: Die badenden Männer, 1907 © Finnisches Nationalmuseum Ateneum

Munch wollte sein Werk „Die badenden Männer“ erstmalig im Hamburger Salon Clematis zeigen, aber die Galeristen zogen die zunächst gegebene Zusage zurück, weil sie „in weiten Teilen des Publicums Entsetzen … und empfindlichen geschäftlichen Schaden…“ für ihre Galerie fürchteten.

In Warnemünde führte aufkommendes Gerede gar zur Entlassung der beiden Bademeister.
In Finnland, einem Land mit Saunatradition, sah man die Dinge gelassener: das Bild wurde bereits 1911 für das finnische Nationalmuseum Ateneum in Helsinki angekauft.

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