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„Hosmanns Hotel“ - Heute: Hotel Am Strom
Seinem Freund und Förderer, dem Hamburger Juristen Gustav Schiefler schreibt Edvard Munch auf einer An-sichtskarte (Poststempel vom 13.06.1907), die die Westmole zeigt: Mein Adresse ist Hossmanns Hotel Warnemünde – vorläufig – …
In einem an der Bahnhofsbrücke gelegenen Badehotel – gleich an der Anlegestelle für Passagierdampfer – hat er ein Zimmer bezogen, erkundet den Badeort und trifft weitere Vorkehrungen, um sich in Warnemünde eine Weile niederzulassen.

Finanzielle Voraussetzung hier-für ist, dass der schwedische Bankier Ernest Thiel ihm für den Kauf einer noch zu malenden Bildserie insgesamt 8.000 Mark zugesagt hat – damals eine durchaus stattliche Summe, mit der Munch einstweilen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.
Foto Edvard Munch; Munch, auf einem Reisekoffer sitzend © Munchmuseet Oslo
An seine Tante Karen Bjølstad schreibt Munch:
Ich muss einen Platz finden …, wo ich für ein Jahr in voller ländlicher Stille … das Nervensystem in Ordnung (zu) bringen (kann).

Kurz darauf mietet er sich bei dem Lotsen Carl Albert Nielsen im Fischerhaus „Am Strom 53“, dem heutigen Edvard-Munch-Haus ein: mehr Platz, mehr Eigenständigkeit und auch finanzielle Aspekte dürften eine Rolle gespielt haben:
Ich habe von einem Vermietungsbüro bekommen ein sauberes Praktexemplar von einer Haushälterin – die Ordnung hält und für Essen kocht – es wird genau so billig wie Essen gehen auswärts – wahrscheinlich (…) viel billiger – Es sieht ein bisschen aus wie Aasgaardstrand…(Sein früheres Atelierhaus am Oslofjord)
Noch lange nutzt Munch das Briefpapier des „Hotels Hosmann“…