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Warnemünder Bahnhof und Fährstation der Linie „Warnemünde – Gedser“
Schon 1886 gibt es eine Bahnlinie von Neustrelitz nach über Rostock nach Warnemünde. Der Bahnhof auf der Mittelmole wird in 1903 eröffnet. Ebenfalls in 1903 startet der regelmäßige Fährbetrieb zwischen dem dänischen Gedser und Warnemünde mit je zwei deutschen und dänischen Schiffen.
Der am Warnemünder Bahnhof aus Berlin oder Hamburg ankommende Zug kann auf das Trajektschiff fahren und von Gedser seine Fahrt ohne Umladen oder Umsteigen nach Kopenhagen, Schweden und Norwegen fortsetzen. Die Reisezeit von Kopenhagen nach Berlin beträgt nur ca. 10 Stunden.

Für Reisende, wie den norwegischen Maler Edvard Munch, der damals oft nach Berlin, Weimar, Lübeck oder Hamburg fährt, ist dies eine enorme Erleichterung. So lernt er auch das aufstrebende Seebad kennen, in dem er 1907 und 1908 für ungefähr 18 Monate Aufenthalt nimmt und sich zu erholen gedenkt.
Durch das zunehmende Badeleben und den Verkehr nach Dänemark wird langsam aus dem kleinen Fischerdorf ein beliebter und viel besuchter Badeort (in 1907 kommen ca. 17.000 ein Jahr später bereits 19.000 Gäste), dessen Ausbau immer weiter fortschreitet: Seit 1895 verfügt Warnemünde über elektrisches Licht, seit 1903 über ein an Rostock angeschlossenes Trinkwassernetz. 4200 Einwohner vermeldet Warnemünde im Jahre 1908.


Die Warnemünder Zeitung vom 19.5.1907 berichtet:
„… die Pflasterarbeiten (am Strom) gehen langsam ihrer Vollendung entgegen und man beginnt schon mit dem gärtnerischen Schmuck der Anlagen. Auch in den Hotels und Pensionen wird hier und da noch die bessernde Hand angelegt, um die zukünftigen Badegäste oder auch Pfingstausflügler würdig zu empfangen.“